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Herbstreise 17. bis 18. Sept. 2011"Die Wikinger sind los!" |
„Österreich ist ja auch schön“ Im Vorjahr führte uns die Herbstreise nach Grado und nach Triest zur Barcolana 2010. Diese Reise war für uns Segler eine Attraktion, an die wir noch gerne zurückdenken. Diese Reise im heurigen Jahr zu toppen, war nicht Absicht der Organisatoren. Heuer wurde die Donau unser Hauptziel. Sieht man von den kleinen Revieren in den Staubereichen der Donaukraftwerke ab, bietet die Blaue Donau leider wenige Attraktionen für Segler. Frachter, Schleppverbände und schwimmenden Hotels sorgen immer wieder für Adrenalinausstöße bei den Wassersportlern. Das Nebeneinander auf fließenden Gewässern ist nicht einfach. Wer hat in welcher Situation tatsächlich Vorrang? Besonders aus der Sicht der Wassersportler? In der Praxis wahrscheinlich immer der Stärkere oder der Größere. Trotzdem beneide ich die wenigen Segler auf der Donau. Um ihre Außenborder, natürlich. Sie müssen sich nicht, so wie wir, mit den ewigen Batterieproblemen herumärgern. Nachdem meine Lieblingsidee, auf der Donau von Passau nach Wien zu reisen, bisher nicht realisierbar war, musste eine Alternative für uns wasserverbundene Freizeitsportler gefunden werden. Friedl fand die Lösung. Eine Wikingerfahrt auf der Donau mit einem interessanten Rahmenprogramm für 2 Tage. Dieses wurde von ihr und Josef Napravnik ausgearbeitet. Josef fand auch einen kleinen aber feinen Autobus für uns. Am 17.09.2011 starteten, bei schönem Spätsommerwetter, 21 Clubmitglieder und Freunde zur Fahrt ins Mostviertel. Kaum in der Exlau, bei Neuhaus an der Donau, angekommen ging's auf das Wikingerschiff, das bereits mit laufendem Motor und aufgestellten Rudern auf uns wartete. Der Drachenkopf am Bug war etwas klein geraten, dafür fasste das Schiff 108 Personen. Die Mädels am Bierausschank warteten schon auf unsere ersten Bestellungen und der Oberwikinger legte langsam mit seiner „Neufundland“ zu einer 80-minütigen Fahrt auf der Donau ab. Gefahren und gerudert sind wir im Staubereich des Aschacher Donaukraftwerkes. Die Stimmung nahm zu, als die Ruder ins Wasser abgesenkt wurden. Manche spätberufene Wikinger fanden sofort den richtigen Rhythmus, manche aber hielten im wahrsten Sinn des Wortes „dagegen“. Der Wettkampf Frauen gegen Männer an den Rudern ging 1:1 aus. Das Schummeln hat keiner gesehen. Nach dem anschließenden Wikingeressen ging es in die Mostkellerei Aumüller in Obermühl an der Donau. Dort führte uns der Mostsommelier in die Geheimnisse der Mostherstellung ein. Zum Abschied schenkte er uns 24 Flaschen von seinem Landessiegermost und wir fuhren weiter zum Gasthof Lang, zogen uns die Schuhe aus und wanderten 1 Stunde barfuß über seine Wiesen und durch einen kleinen Waldbach. Mit prickelnden Fußsohlen bezogen wir wenig später unser Quartier im Revita- Hotel in St. Agatha. Am nächsten Tag erkundeten wir zuerst den Baumkronenweg in Kopfing. In Höhen bis zu 40 Meter wanderten wir in Begleitung eines weiblichen Guides über gewagte Holzkonstruktionen und prüften dabei unsere Geschicklichkeit abseits der Laufgänge. Nach dem Mittagessen ging es wieder auf die A1. Erstmalig zogen im Nordwesten Wolken auf. Noch können wir dem Regen davonfahren. Bei der Stadtbesichtigung von Enns fielen die ersten Regentropfen vom Himmel. Richtig schlimm war es 10 Minuten nach dem Verlassen des Autobusses in Wien. Aber da saßen wir schon in unseren PKW und unterhielten uns über die ungewöhnlichen Erlebnisse der letzten beiden Tage. Allen Teilnehmern sei gedankt, ebenso unserer Reiseleiterin Friedl, die sich sehr umsichtig um uns gekümmert hat und die, gemeinsam mit Susanna, nie den Überblick verlor. Wenn man sich Profis anvertraut, kann nichts schief gehen. Außer, der elektronische Navigator geht KO und die guten Ratschläge aus der ersten Reihe haben einen eher experimentellen Charakter. Das hatte, man muss es ehrlich zugeben, auch eine positive Seite. So haben wir Ortschaften kennengelernt, deren Namen vorher noch keiner von uns je gehört hat. Susannas Autobus war die Alternative zum 55er Bus von Josef. Empfehlenswert für Reisegruppen bis 30 Personen. Genau das Richtige für unseren Ausflug ins Mostviertel. Klaus D. Prtak |