Beobachtet von Klaus Prtak

Ein Tag ohne Schnee, ohne Sonne und ohne Wind. Das mit dem fehlenden Wind ist nicht so schlimm, denn unsere Boote schlummern schon seit Wochen in ihren Winterquartieren. Dass die winterlichen Rahmenbedingungen nicht gegeben, sind berührt uns schon viel mehr. Müssen wir uns wirklich an einen Winter ohne Schnee gewöhnen? Werden wir hier im Osten unseres Heimatlandes in Zukunft keinen Schnee und auch keinen zugefrorenen Neusiedler See mehr erleben?

Mir persönlich ist das bisschen Raureif auf der Terrasse zu wenig. Daran ändert ein noch so guter Glühwein und auch die Aussicht auf eine Verlängerung der Segelsaison in den Herbst hinein nichts. Im Jänner wollen wir die Eisstöcke über einen zugefrorenen See sausen lassen und das Spiel mit der Daube spielen. Aber es sieht auch heuer wieder schlecht aus. Da bleibt uns nur mehr die Hoffnung auf ein gnädiges Einsehen der Köche, die in der Wetterküche das Wetter zusammenstellen. Bitte den Jänner beachten und die Temperaturen ein paar Tage lang weit unter 0° Celsius drücken. Mehr ist eigentlich nicht notwendig. Wir wollen nur ein wenig Spaß haben, im Winter!

Mit einem Umtrunk auf der Terrasse stimmten wir uns auf die Weihnachtsfeier ein. Seit Wochen geplant und bestens vorbereitet erlebten wir eine stimmungsvolle und ruhige Feier. Die Geschichten, zusammengetragen und meisterlich vorgetragen von Friedl und Erika, brachten uns in eine besinnliche Stimmung. Unsere Gedanken wurden durch die leise Musik beflügelt und wir erinnerten uns wieder an den eigentlichen Grund, warum die Menschen unseres Kulturkreises gegen Ende des Jahres die Krippen herausputzen und die kleinen Holzfiguren sorgfältig vom Stroh befreien in dem sie eingewickelt ein ganzes Jahr auf ihren Auftritt gewartet haben. Weihnachten wie wir es als Kinder erleben durften, ohne Kommerz und ohne Kaufrausch, gibt es ja kaum mehr. Selbst wir, die diese Tradition an unsere Kinder und Enkelkinder weitergeben sollten, tun uns damit auch schon ein wenig schwer. Wie leicht man doch dem modernen Leben mit seinen eigenen Gesetzen verfällt.

Wir unterhielten uns wieder gut. Das Engerl & Bengerl Spiel zeigte, dass wir uns noch immer an kleinen Geschenken erfreuen können und dass bei leiser Musik mehr Raum für eigene Gedanken möglich wird. Mit großer Hingabe konnten die Zuhörer sich an den dargebotenen kulinarischen Köstlichkeiten erfreuen und Backrezepte austauschen. Ein Hoch den fleißigen Bäckerinnen und ein Hoch der Mannschaft des Katamarans. Zufrieden und wieder um ein schönes Erlebnis reicher verließen die Mitglieder mit ihren Gästen das Fest um Mitternacht.

Ein sehr emotional diskutiertes Thema war die Situation auf dem Campingplatz. Aber das ist eine andere Geschichte. Eine Geschichte, die unsere Mitglieder noch lange beschäftigen wird. Leider!