Sonntag, der 16. Mai 1999, ist ein sehr schöner Tag, ideal für Segler, wenn da nicht der böige 6er Nordwestwind wäre. Dieser will sich nicht legen. Und gerade heute ist Ansegeln angesagt, dieses Jahr geht´s nach Mörbisch zum Seehotel Lang. Heribert Bayer hatte die Reservierungen organisiert.
Wir treffen einander um 10:30 Uhr zwischen Ruster Schoppen und dem goldenen Tor. Laßt uns ehrlich gestehen: Manche haben ein mulmiges Gefühl. Wir fahren in gelockerter Formation backbord an der Schotterinsel vorbei, setzen kurz Kurs Richtung Illmitz und kommen in einem großen Bogen zum Bootssteg bei der Segelschule. Nicht alle segeln jedoch die vorgesehene Strecke. Aufgrund der Windverhältnisse ziehen es einige vor, spätestens auf halbem Weg direkt Kurs nach Mörbisch zu setzen. Und gut war die Entscheidung, denn der Starkwind machte uns zu schaffen, besonders bei den Anlegemanövern. Dieses verlief nicht ohne Risiko, passiert ist jedoch nichts (bis auf einen Tauchversuch, und die Badesaison wird von einem Mitglied eröffnet).
Beim Lang, im Seehotel in Mörbisch, ißt man gut. Das können wir auch heuer wieder bestätigen. Es gibt viel zu erzählen über die Winterszeit. Um 14:30 Uhr wird zum Aufbruch geblasen. Der Wind wartet draußen. Die Ablegemanöver sind dem Blasius angepaßt. Mit gegenseitiger Unterstützung gelingt es allen, den Steg zu verlassen. Ruhe kehrt erst in jede Seele ein nach der Einfahrt in das Goldene Tor.
Bereits zum zweiten Mal kommen uns die Freunde vom Österreichischen Hochsee Yacht Club (ÖSYC), Regionalgruppe St. Pölten, besuchen, zugleich mit den Seglern der Regionalgruppe Baden.
Diese hatten ihre Boote schon am Steg des Campingplatzes festgemacht. Sie waren mit ihren Booten vor 12:00 Uhr in Illmitz gestartet und mit Halbwindkurs über den Neusiedler See gefahren. Wir treffen einander um 12:30 Uhr im Campingrestauant zu einem kameradschaftlichen Begüßungsschluck. Unser Vize ist leicht erregt, weil einige später eintreffen (... der lange Weg entschuldigt euer Säumen ...). Schließlich sind um 13:30 Uhr alle da. Regionalleiter Alfred Kalteis spricht Begrüßungsworte und bedankt sich für die Einladung. Dann erfolgt die Aufteilung der Gäste auf die von den Skippern Willy Bisek, Gerhard Ettlinger und Kurt Schweiger für diese Fahrt bereitgestellten Boote.
Unter Segel verlassen wir die Bucht und setzen Kurs auf Mörbisch. Der Wind ist heute nicht so stark wie beim Ansegeln, was einige Hochseesegler in dem für sie eher unbekannten Revier etwas beruhigt. Denn die Wind- und Wasserverhältnisse auf dem ruhigen See sind ungewohnt. Aber unsere Freunde haben keine Schwierigkeiten. Im Gegenteil, sie wollen ja genau das kennenlernen, wie es so ist, zu segeln auf einem Binnensee. Dabei beobachtet Hans Zeder, wie manche Binnensegler für die Feineinstellung der Segel immer wieder an einer Leine zupfen. Wir, meint Hans, müssen über diese Art von Trimmen erst aufgeklärt werden. Mit Aufschießer legen die Boote am Gästesteg in Mörbisch an. Danach ist dem Brauch gemäß ein Manöverschluck fällig.
Dann wandert die Gruppe in das Seehotel Lang zum Mittagessen. Unser Heri hat alles hervorragend organisiert. Nach Speis und Trank erfolgen die obligaten kurzen Begrüßungs- und Dankesreferate. Der Wein ist auch ein bißchen zu spüren. Die Skipper des CSCR erhalten je ein ÖSYC-T-Shirt sowie eine Kappe als Erinnerung überreicht. Wir diskutieren in gemütlicher Atmosphäre hauptsächlich über den Unterschied zwischen Hochsee- und Binnensegeln. Beide Sportarten lassen sich unmittelbar schwer vergleichen, haben jedoch einige wichtige Gemeinsamkeiten wie das Wasser, die Luft, die Natur und den Spaß am Segeln. Wir verlassen um 19:30 Uhr das freundliche Lokal.
Die Regionalgruppe legt Kurs Richtung Illmitz an. Wir fahren unter Vorwindkurs zurück nach Rust. Jeder Hochseesegler darf noch einmal an die Pinne, denn Steuerrad gibt es keines. Im Restaurant des Campingplatzes Rust feiern wir den Ausklang unseres gemeinsamen Segeltörns auf dem Neusiedler See. Wir trennen uns sehr spät mit dem Versprechen auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr. Diese Hochseesegler sind beim Camp-Segelclub Rust jederzeit herzlich willkommen.
Wir freuen uns - es war ein voller Erfolg!
Zeltaufbau - Zeltabbau - die Arbeit lohnt sich!
Ein Prosit auf die Feste im nächsten Jahr!
Am 1. Juli veranstaltete die Österreichische Peiso-Vereinigung (OePV) ihr traditionelles Mitbringseltreffen vor dem Clubhaus des ÖHYC vor Purbach. Für heute hat die OePV auch alle Mitglieder des Camp-Segeclubs Rust eingeladen. Mitzubringen sei Essbares und Trinkbares sowie gute Laune. Bier wird von der OePV spendiert.
Na ja, das Wetter. Es hatte in der Nacht stark abgekühlt. Einige Gewitter gehen nieder. Zwei Mal regnet es am Nachmittag. Sonst ist es sehr warm. Somit kommen insgesamt 20 Personen mit 10 Booten zum Treffen. Leider war der Andrang seitens des CSCR nicht sehr groß. Nur zwei Boote mit den Crews Ettlinger und Pabisch finden ihren Weg in die kleine Bucht vor dem Clubhaus. Na ja, immerhin.
Der Präsident der OePV, Alfred "Bumsti" Stückler, hat bereits seinen Griller in Betrieb. Diesen Job läßt er sich nicht nehmen. Bald bruzelt unser Fleisch, und ein guter Geruch weht durch die Bucht. Zusätzlich zum Freibier gibt's selbstverständlich einen - oder mehrere - von Bumsti's selbstgebrannten "Brenn obi, stink auffi" zur Verdauung. Auch der Präsident des Burgenländischen Landessegelverbandes, Dr. Kurt Wimmer, leistet uns Gesellschaft.
Die beiden CSCR-Boote verlassen um 17:30 Uhr den Steg zur Heimfahrt nach Rust. Unser Dank geht an den Veranstalter und an den ÖHYC. Wenn wir dürfen, werden wir uns nächstes Jahr wiedersehen.
Unser Vizeobmann, Heribert Bayer, hat im Sommer mit dem Obmann des Yachtclubs Illmitz (YCI), Mag. Meinhard Gamsjäger, Kontakt aufgenommen und eine Einladung zum Besuch des Clubs erhalten. Daher konnte der Camp-Segelclub heuer für den 26. September seine Mitglieder und Gäste zum Absegeln nach Illmitz einladen. 22 Personen mit 5 Booten nahmen diese Einladung an.
Der YCI mag vielleicht, gemessen an der Anzahl seiner Mitglieder, ein kleiner Club sein. Unter dem Aspekt der Gastfreundlichkeit ist er unter den Großen einzureihen. Zu seiner Entstehung sei eine demonstrative Aufzählung gestattet: Der Yachtclub Illmitz besteht seit 1972. Ab dem Winter 1973/74 wurde mit dem Ausbau der Steganlagen begonnen. Eine Bauhütte bildetet bis zur Errichtung des Clubhauses 1976 (Eröffnung 1977) das Hauptquartier des Clubs. Von 1991 (jeweils in den Wintermonaten) bis 1995 wurde die gesamte Steganlage erneuert. Jedes Mitglied leistete viele unbezahlte Arbeitsstunden. 1997 feierte der Club unter reger Teilnahme der Öffentlichkeit sein 25jähriges Bestehen. Nicht nur auf dem nationalen Revier, sondern auch in allen internationalen Gewässern kann der YCI große Erfolge aufweisen.
Mittags legen wir am langen Gästesteg an. Vor dem Clubhaus werden wir von Herrn Wolfgang Rehak, Umweltbeauftragter und Funkspezialist, in Vertretung des Obmannes, begrüßt. Nach einer Besichtigung der Clubanlagen nehmen wir vor dem Clubhaus Platz, und die besonders Hungrigen verzehren, sozusagen als späte Jause, Mitgebrachtes. Getränke gibt es zu kaufen.
Eine äußerst interessante Diskussion, auch über seglerische Belange, entwickelte sich. Es kommt zu einem fröhlichen und teilweise erregenden Gedankenaustausch. Anschließend wird dem YCI ein Wimpel des CSCR überreicht. Dann wandern wir in kleinen Gruppen zum nahe gelegenen Restaurant Lang. Die gestaffelte Rückfahrt nach Rust erfolgt am späten Nachmittag.
Wir danken dem Yachtclub Illmitz für die freundschaftliche Aufnahme, und freuen uns schon auf den Gegenbesuch.
Der Camp-Segelclub Rust hat seine Mitglieder und Gäste am 17. Oktober zu einem Tagesausflug mit Bus und Schiff nach Ardagger und zur Burg Clam eingeladen. 22 Personen nahmen diese Einladung an. Um es vorwegzunehmen, es war ein wunderschöner Tag und ein besonderes Erlebnis.
Wir treffen uns ab 7:30 Uhr beim Autobusbahnhof Wien Landstraße. Unser Bus fährt unter Einhaltung des üblichen "akademischen Vierterls" um 8:15 Uhr in Richtung Westautobahn ab. Um 10:00 Uhr machen wir Rast (Pinkelpause) beim Rasthaus Kemmelbach, wo einige sich ein anständiges Frühstück genehmigen.
Wir besuchen das romanische Stift Ardagger, welches heuer sein 950jähriges Gründungsjubiläum feiert. Mit dem historischen Margarethenfenster aus dem Jahre 1237 beherbergt die Stiftskirche das älteste Werk romanischer Glasmalerei in Europa. Bemerkenswert ist die Säulenkrypta und der Kreuzgang.
Nach einem kurzen Transfer besteigen wir das Linienschiff "Ostarrichi", das uns stromabwärts durch den einst für die Donauflößer äußerst gefährlichen Strudengau führt. Mittagessen gibt´s an Bord. Das Schiff ist bis auf wenige andere Passagiere leer. Nun, da haben wir mehr Platz an der Bar. Die Schleusung in Ybbs ist ein aufregendes Schauspiel für uns Passagiere, für den Lotsen ist es Maßarbeit. In Marbach verlassen wir die "Ostarrichi". Nach einiger Zeit finden wir unseren Bus wieder. Unser nächstes Ziel ist die Burg Clam.
Auf hohen Felsen oberhalb der Klamschlucht steht sie als Wachposten, Sicherung und Stützpunkt. Die Burg wurde im Jahre 1149 erbaut, oftmals belagert, aber nie eingenommen. Wir treten durch das Burgtor in den großen Hof ein. Unser Führer erklärt uns die Geschichte der alten und sehr kalten Mauern. Zu den interessantesten Räumen zählen die Burgapotheke aus dem Jahre 1603, das Porzellankabinett mit Erzeugnissen der Meißner und der Wiener Manufaktur sowie das Weltreisemuseum, das Erinnerungen an die Weltreise des ThronfolgersFranz Ferdinand von 1892 bis 1893 enthält.
Die Brauereiführung mit Bierverkostung führt uns wieder in die Gegenwart - köstlicher Gerstensaft gegen den Durst. Das Ritterhutessen im Braukeller ist ein Erlebnis für sich. Auf ein großes Stahlgestell in Hutform werden die rohen, vorher in eine Suppe getunkten Fleischstücke gesteckt. Der Hut wird vor unten mit Holzkohle erhitzt. Für Hungrige ist´s eher nix. Renate Hauptmann im Bild nebenan zeigt, wie man es richtig macht.
Unser Chauffeur lenkt spätabends den Bus sicher nach Wien. Das Brummen auf der Autobahn und das Flackern entgegenkommender Scheinwerfer stört. Wir schlafen bald ein.