zurück - Veranstaltungskalender 2009
Bericht von Klaus Prtak:
Es muss nicht immer eine Regatta oder ein Fahrtensegelevent sein um unsere Mitglieder und deren Freunde auf den Neusiedler See zu bringen. Nein, das bringt auch Franz, der Unermüdliche, zusammen. Ideen muss man halt haben. Und das zur richtigen Zeit, im Herbst. So geschehen am Samstag, den 19. September 2009 um 12.00 Uhr. Mit nur wenigen Minuten Verspätung legte das Fahrgastschiff der Firma Drescher mit 24 Mitgliedern und 38 Gästen von einer sehr nahen Anlegestelle zu einer grenzüberschreitenden Sonderfahrt ab. Ruhig glitt das Schiff aus der Ruster Bucht und nahm Kurs auf die Fünf Schoppen. Mit lauter Stimme versuchte Franz die erste Begrüßung, die aber dem nicht zu stoppenden Harmonikaspieler zum Opfer fiel. Man kann es dem Musiker nicht verdenken, er gab sein Bestes und versuchte uns Segler in jene Stimmung zu versetzen, die halt immer auf solchen Fahrten erwartet wird. Der zweite Anlauf war erfolgreich und wir konnten der Stimme unseres Reisemanagers Franz Reithmayr lauschen. Kleine Programmänderungen wird es immer geben, deshalb verwunderte es niemand, dass wir das Mittagessen schon bei den Fünf Schoppen einnehmen durften, obwohl manche der Meinung waren, dass dieses erst im Silbersee oder in der Nähe des Trigons oder sonst wo im ungarischen Teil des Sees passieren wird. Ein Schnäpschen hin, ein Schnäpschen her, und der Griller rauchte sehr. Hat er natürlich nicht. Es wurde professionell gegrillt und bewirtet. Anderes haben wir auch nicht erwartet, denn unsere liebe Grete durfte ja mitarbeiten, hantierte mit Salz und Pfeffer und sorgte sich um uns. Wir bekämpften in der Zwischenzeit erfolglos unsere ersten Hungergefühle und warteten gespannt auf die ersten Portionen. Auch ich ergatterte noch einen köstlichen Grillteller, aber er war der Letzte. Glück kann man nicht kaufen, man muss es einfach haben. Mit Kuchen und Kaffee beendeten wir das Mittagessen und setzten die Fahrt bei guter Stimmung und herrlichem Spätsommerwetter in den Süden fort. Nach einem technischen Halt in Mörbisch, wo das benützte Geschirr von Bord gebracht wurde, ging es zügig durch den kleinen Kanal im Osten der Badeinsel in Richtung ungarische Grenze und nach Fertörakos. Wir sind ja alle schon öfters mit unseren Segelbooten durch den Kanal gefahren. Immer mit angespannten Nerven und in der Hoffnung keinem großem Schiff zu begegnen. Heute war alles anders. Kein Segler drückte sein Boot an den Schilfrand und hielt die Luft an, nur weil er vergessen hatte die Fender über Bord zu hängen. Es war alles nicht so wie wir es fast immer erlebt haben. In Fertörakos angekommen prüften einige von uns die ersten ungarischen Toiletten, die sich beim von Bordgehen angeboten haben. Mich hat der Besuch an meine ersten Lebensjahre im Waldviertel nach dem Krieg erinnert. Na Ja, die WC Ente musste erst erfunden werden. Was macht man mit einer Stunde Aufenthalt, wenn ein Besuch von Fertörakos sich nicht ausgeht? Man hat drei Möglichkeiten: entweder man bleibt im kleinen Cafe bei der Anlegestelle sitzen, oder man besucht die Pfahlbauten entlang des Ufers, oder man geht nach Süden und kommt irgendwann beim kleinen Yachtclub an. Alle drei Möglichkeiten wurden ausprobiert und das mit Erfolg. Im Yachtclub wurden von einer Abordnung erfolgreich Kontakte geknüpft, im ehemaligen Zollhaus am Ende des langen Steges das Ambiente genossen und das Warten im kleinen Cafe soll auch recht nett gewesen sein. Pünktlich treten wir die Heimfahrt an und unser Schiff nimmt Kurs auf Rust. Eine schöne Fahrt zu unseren Nachbarn, von denen wir wenige gesehen haben, geht zu Ende. Das Alles verdanken wir Franz, der wieder einmal bewiesen hat, dass seine guten Ideen von uns sofort angenommen werden. Und das erstklassige Wetter? Das ist ihm gelungen, wieder einmal. Im Clubhaus angekommen ließen wir den schönen Tag ausklingen. Alle Eindrücke von der Fahrt vor das innere Auge gerufen und besprochen. So etwas kann sehr lange dauern. Damit haben wir jede Menge Erfahrung. |